Liebe Hifi Freunde

 

 

Dieser Beitrag wird mal etwas anderes. Normalerweise sprechen wir über Technologien, Lösungen und andere Themen. 

Doch diesmal möchte ich euch ein Produkt vorstellen, welches mich begeistert!

 

Vor wenigen Wochen kündete der dänische Lautsprecherbauer System Audio (SA) mit, sie werden im Frühsommer eine neue Lautsprecherkollektion lancieren. 

Nun gut, dass Hersteller in mehr oder weniger regelmässigen Abständen neue Produkte vorstellen ist soweit nichts neues. Nur in diesem Fall hat mich das Produkt, die Technologie und auch der Klang völlig überrascht!

 

Nur um dies gleich im voraus klar zu machen.. Ich ändere NICHT meine Meinung im Bezug auf Musiksysteme von Rowen, NAD, Talis usw..

Das Konzept von SA ist etwas Neues und könnte für einige eine gute Lösung darstellen.

Wer ist System Audio?

System Audio, nachfolgend "SA", stammt aus der goldenen Ära des HiFi und High-End.

In den 1980er Jahren galten Musiksysteme als ein Status-Symbol. Wer hat die grössten Boxen, den schwersten Verstärker und wer hatte als erstes einen CD-Spieler oder einen 16-Band Equalizer?

 

Ole Witthøft, der Gründer von SA, stellte in dieser Ära seinen ersten Lautsprecher der Presse vor. 

Doch anstatt zu klotzen und protzen, schlug er einen neuen Weg ein. Sein Lautsprecher schmal, elegant, im Vergleich zu seinen Mitbewerbern gerade zu "mickrig". 

 

Die Presse konnte jedoch schnell überzeugt werden, dass dieser Herr aus Dänemark die HiFi Welt nachhaltig beeinflussen kann und wird. Seine vorgestellten Lautsprecher stachen durch ihre Dynamik aus der Masse hervor, sie verliehen der Musik ein "Live-Erlebnis".

 

Im Laufe der Jahre entwickelte SA stets neue Lautsprecher und forschte an neuen Technologien. Die Produkte durften immer als gut bezeichnet werden, mangels an Bekanntheit hingegen traten sie, zumindest in unserer Region, immer mehr ins Hintertreffen.

 

Bis jetzt...

Eine neue Ära

... 34 Jahre später, im Jahr 2018 melden sich die Dänen erneut zu Wort.

Wie damals, so auch heute, wird eine Innovation präsentiert. Und diese Innovation hat es in sich.

 

Als ich von diesem  Projekt erfuhr, zugegeben, war ich misstrauisch..

Geplant waren Lautsprecher, welche sowohl passiv, wie auch aktiv betrieben werden können. Zudem soll es ein "Mini(mini) System" geben, welche die Musik von allen möglichen Quellen und Diensten verarbeiten solle. Die Übertragung der Musik von diesem System solle kabellos erfolgen.

Klar, im ersten Moment dachte ich an Bluesound und die anderen Multiroom-Systeme, wie sie fast jeder mehr oder weniger namhafte Hersteller anbietet.

 

Etwas später erfuhr ich jedoch, dass das System als HiFi Lautsprecher geplant ist. Die Kabelverbindung vom Musiksystem zu den Stereo-Lautsprechern solle entfallen. Mir schossen diverse Gedanken durch den Kopf. Schon viele Hersteller hatten dies versucht, waren sehr teuer und qualitativ eher mässig. Und das soll jetzt ausgerechnet SA beherrschen?

 

Mit der Zeit drangen immer mehr und mehr Infos ans Tageslicht, welche mich neugierig machten.

 

Das Konzept besteht im wesentlichen darin, dass:

 

-die Lautsprecher von passiv zu aktiv umgebaut werden können.

-die Lautsprecher ganz klassisch mit Kabel und jedem beliebigen System kompatibel sind.

-die Lautsprecher mittels eines Wireless Music Hub kabellos mit hochauflösender Musik versorgt werden können ohne dass es ein zusätzliches HiFi System benötigt.

Die Kleine

Heute, am 20.06.2018 war es dann soweit. Ich durfte die ersten Lautsprecher bei der Dynavox SA, dem Importeur von SA, abholen und in unsere Ausstellung integrieren.

Von klein zu gross war meine Überlegung und somit stürzte ich mich direkt auf die kleine SA Legend 5.

 

 

Auf Los geht's Los und doppelt hält besser. Die Lautsprecher sind ordentlich verpackt. In zwei Kartonschachteln gepackt, sodass auch ja nichts kaputt geht.

 

Nebst der Verpackung und einer Bedienungsanleitung sind noch Gummifüsse beiliegend, welche selbstklebend sind.

 

Klar, die Unterseite der Box, wie auch das Sideboard (oder worauf auch immer die Lautsprecher ihren Platz finden werden) soll nicht zerkratzen. Doch wieso müssen selbst Premiumhersteller zu diesen billigen Gummifüsse zurückgreifen? Kein Mensch kriegt es gebacken, diese Dinger gerade und symmetrisch anzubringen!

 

 

 

 

 

Fein säuberlich in weichen Stoffsäcken schlummern die Klangwandler in der Schachtel und warten nur darauf mich mit ihrer Schönheit zu entzücken.

Die abnehmbare Stofffront ist separat verpackt und noch nicht am Gehäuse angebracht. So können Transportschäden nochmals minimiert werden..

 

 

Auf den ersten Blick sticht das mattschwarze Gehäuse sofort ins Auge.

Edel fühlt sich die weiche, schwarze Oberfläche an. Das erste Feeling ist weit von den glanz- und Klavierlackoberflächen der früheren Serien entfernt. 

 

Als zweites, kaum zu übersehen ist das Holz Inlay, also die Umrandung um die Frontpatte des Lautsprechers. Dezent unauffällig aber dennoch schön.

 

Als drittes fällt auf, dass sich auf der Vorderseite keinerlei Löcher befinden, in welchen die Front befestigt wird...

 

 

 

Wie heisst es so schön? Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen...

 

Das sind sie nun, diese wunderbar eleganten Gummifüsse, welche mit modernstem entwickeltem Dauerhaftmittel an der Unterseite angebracht werden... 

 

Nur zum klastellen.. Ironie...

 

Mehr (oder weniger) symmetrisch draufgeklebt und...

 

... tadaa, da ist sie also, die SA Legend 5.

 

Interessant sind die Rillen auf der Sicke des Basstöners. Wie und was diese bringen sollen, lassen wir hier mal noch im Raum stehen.

 

Apropos "Im Raum stehen". 

 

Sieht doch schön aus, dieser Legend 5. Leicht geschwungene Seitenwangen verleihen ihm ein elegantes, modernes Erscheinungsbild.

 

Mit dem Verzicht auf die Löcher in der Frontplatte macht er auch ohne Abdeckung eine schöne Falle.

 

 

 

 

Übrigens, der Grill, welcher mitgeliefert wird, besteht aus einem MDF Rahmen.

Dieser bist mit äusserst durchlässigem Akustikstoff bezogen und haftet mit vier Magneten an der Gehäusefront.

 

Klar, wie Klung es ist einen Magneten in der nähe von Lautsprechern zu platzieren ist fraglich, doch das Design zählt halt auch.. 

 

 

 

 

 

Die Rückseite ist nicht sonderlich spektakulär.

Ordentliche Terminals für die Zuleitung der Kabel werden schon mal verwendet.

 

Ach übrigens, dieses Model hier ist passiv. Somit ist diese Box mit nahezu jedem Verstärker kompatibel.

 

Das Anschlussmodul ist jedoch austauschbar. Das heisst, es kann bei Bedarf durch ein Aktiv-Modul ersetzt werden, dazu aber später mehr.

Wie klingen sie?

Nachdem ich die Legend 5 ausgepackt und die Fotos gemacht hatte, integrierte ich sie in unserer Ausstellung.

 

Das Testsystem setzt sich aus einem NAD C356 BEE und einem Bluesound Node 2 zusammen.

Dieser NAD Verstärker gilt seit Jahren als DAS Top-Gerät im Bezug auf Preis-/Leistung.

Der Streamer beherrscht alles, was das moderne Musikherz betrifft. Einen Bericht zu Bluesound findet ihr übrigens hier.

 

Als erstes wollte ich mir "Come Away With Me" von Norah Jones zu Gemüte führen. Gesagt - getan.

Sofort positiv aufgefallen ist mir die sehr hohe Auflösung innerhalb der Stimme und den Instrumenten.

Gar nicht mal so verkehrt, dieser Lautsprecher.

Als nächstes folgte "Too Proud" von Mighty Sam McClain. Hierbei fiel mir auf, dass dieser kleine Lautsprecher einen enorm tiefen und kräftigen Bass besitzt. 

Das Musikerlebnis machte auch nach einer längeren Session Spass, jedoch sind die Bässe teils etwas dominant. Ich persönlich mag hoch aufgelöste Musik mit präzisen und kontrollierten Bässen. Ab und an war mir die Wucht dann doch etwas zu viel. Die Box jedoch als "Bumm Bumm Kiste" bezeichnen wäre völlig fehl am Platz.

 

Auf ein definitives Urteil möchte ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen.

Auch Lautsprecher brauchen eine gewisse Zeit, bis sie "korrekt" klingen. Die Sicken, also die Gummiränder um die Bassmembrane brachen Zeit. Diese werden mit zunehmenden Betriebsstunden geschmeidiger und der Klang verändert sich dadurch.  

 

Musik ist wie ein Date, der erste Eindruck zählt - und der war durchaus positiv!

Die Grosse

Genug der Worte über die Kleine. Widmen wir uns nun deren grossen Schwester zu.

Mit "die Grosse" meine ich die SA Legend 40.

 

Da es sich um einen Standlautsprecher handelt, dachte ich mir, könnte diese in weiss sicherlich sehr elegant wirken. Ach ja übrigens, es sind beide Modelle jeweils in schwarz und weiss erhältlich.

 

 

 

Uff, das Paket wiegt doch einiges. 21 kg wird auf der Verpackung angegeben. 

Ganz schön schwer, liegt vielleicht daran, dass ich hier die Aktiv-Version vor mir habe. Diese besitzt einen integrierten Verstärker, der wohl auch das eine oder andere Gramm beisteuert.

 

Kaum anders zu erwarten, ist auch die Legend 5 ordentlich verpackt. Lediglich der Stoffbezug befindet sich bereits auf dem Lautsprecher.

 

Übrigens, der Stoffbezug ist auch bei der weissen Ausführung in schwarz. Ggf. könnte dieser jedoch auch in weiss geordert werden, dies steht jedoch zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch nicht fest.

 

 

 

Die Unterseite der Klangsäule lässt bereits erahnen, dass diese nicht so ohne weiteres auf dem heimischen Boden platziert werden sollte.

 

Als erstes habe ich die Säule mal direkt auf den Boden gestellt und siehe da, es funktioniert auch ohne Zubehörteile.

 

Apropos Zubehör, wozu all die Öffnungen und Gewinde?

 

Erst beim zweiten Blick erspähte ich einen kleinen verdächtigen Karton in der Verpackung, welcher dann doch alle fragenden Blicke in ein klares "aha" wadelte.

 

In dieser Kiste befinden sich zahlreiche Schrauben, Spikes, Gummifüsse und Streben. Die Streben sind auf diesem Bild nicht zu sehen.

Erstmal aufatmen, es gibt keinerlei klebbare Gummifüsse.

 

Obwohl das Zubehör dem eines bekannten schwedischen Möbelhauses gleicht, ist es bei weitem nicht so schlimm. 

 

Ganz im Gegenteil, SA bietet dem Kunden zwei verschiedene Optionen zur Entkopplung des Lautsprechers.

Zum einen sind dicke Gummifüsse (zugegeben, schön ist anders) beiliegend, um die Box zu bedämpfen. Des weiteren werden zur Entkopplung Metallspikes dem Lieferumfang beigelegt. Die passenden Unterteller gibt's auch dazu.

 

 

 

Zuerst werden die vier Fussstreben mit je zwei Schrauben an der Box-Unterseite befestigt.

 

Diese wiederum besitzen ein Gewinde, in welchem wahlweise die Spikes oder die Absorber reingeschraubt werden.

 

Bei  der Montage fällt auf, dass SA doch auch Wert auf Qualität beim Zubehör legt. Feines Aluminium, sauber ausgearbeitete Gewinde, alles in Ordnung!

 

 

 

 

Nach erfolgreicher Montage der Standfüsse, darf sich die Box nun von der Waagerechten zur Senkrechten erheben. 

Hier seht ihr die Box in weiss, wirklich schön!

Auch hier bleibt SA dem Design der Kleinen treu, leicht geschwungene Seitenwände, sehr feiner, seidig glänzender Lack und auch hier wieder das Holz Inlay.

 

Ich habe mich bei diesem Test entschieden, die Lautsprecher mit den Gummifüssen zu versehen. Auf den Pressebildern sahen diese Füsse relativ altbacken und klobig aus, jedoch in natura passt das schon.

 

Auch ein schöner Rücken kann entzücken. 

Wie ihr dem Bild entnehmen könnt (und wie bereits erwähnt), handelt es sich hierbei um die Legend 40 Aktiv. Die zusätzliche Bezeichnung "Silverback" beschreibt wohl nicht eine Primatenart, sondern eher die Ausführung "Aktiv".

 

Interessant ist, dass die Box nur lediglich über einen XLR Anschluss verfügt. Aber keine Angst, euer (Vor)Verstärker oder Streamer braucht nicht zwingend über solche Anschlüsse zu verfügen. Passende Kabel von RCA zu XLR Steckern sind erhältlich, oder werden auf eure Wunschlänge von uns gefertigt. 

Somit kann die Silverback-Version mit jedem beliebigen Vorverstärker, oder natürlich auch mit anderen Zuspielern verwendet werden.

 

Auch interessant ist die grafische Darstellung eines Heimkino-Raumes, was da wohl alles möglich sein wird...

Wie klingen sie?

Noch bevor ich mich dem ganzen Streaming- Wireless Zeugs widme, möchte ich die Legend 40 probehören.

 

Für die erste Hörprobe mache ich mir das relativ einfach. Auf die Schnelle ist ein Bluesound Node 2

zur Stelle. Das war's auch schon. Das Praktische an diesem System ist, dass der Node 2 über einen analogen Audioausgang verfügt, welcher in der Lautstärke variiert werden kann.

 

Da ich vom vorherigen Test mit der Legend 5 noch die gespielte Musik im Kopf hatte, entschloss ich mich dazu, die selbe Playliste nochmals zu spielen.

 

Um ehrlich zu sein, habe ich kaum ein ganzes Stück durchgehört.. Meist hatte ich bereits nach den ersten 60 Sekunden zum nächsten Track geschaltet. Ich konnte es kaum erwarten, wie wohl dieses, jenes und welches klingt. Es war richtig spannend. Nachdem ich den ersten Eindruck mal ein wenig sacken lassen konnte, setzte ich mich nochmals hin und lauschte nochmals, diesmal jedoch konzentrierter - und auch die Stücke bis zu Ende.

 

Die Grosse gibt einen abgrundtiefen Bass wieder. Kaum zu glauben, beachtet man die relativ kleinen Bässe. Schön ist, dass die Box die Tiefen ohne zu wummern oder zu dröhnen abdecken kann.

Der Bass ist extrem kontrolliert und sehr kultiviert. Mighty Sam McClain's tiefe Stimme versetzt einem richtig in den Live-Stimmung.

Aber Bass ist bei weitem nicht alles, was die Legend 40 kann. Auch die Mitten werden äusserst klar und unverfälscht dargestellt. Das Klangbild generell ist erstaunlich luftig und leicht. Um ehrlich zu sein, war ich da schon ein wenig überrascht.

 

Klar, hierbei handelt es sich um das aktive Model, welches über keine Frequenzweiche verfügt, dafür über einen sehr guten DSP und Verstärker. Diese Technologie ist uns bereits von den Rowen Aktiv-Systemen bekannt. Diese Technologie bietet mehrere Vorteile. Zum einen werden mehrere einzelne Verstärker pro Lautsprecher eingesetzt. Zum anderen kann auf eine passive Frequenzweiche verzichtet werden.

Das heisst, die Musik wird, noch bevor sie verstärkt wird, in Bass, Mittelton und Hochton aufgeteilt. Nun werden diese Teile an die einzelnen Endstufen gegeben. Somit erhält beispielsweise der einte Verstärker nur noch die Bassfrequenzen, welche er bearbeiten muss, der andere Verstärker nur mit den Mitten und so weiter. Dank dieser Aufteilung muss nicht mehr eine Endstufe schnelle und langsame Frequenzen, sowie hohe und niedrige Lasten (also die Membranen) antreiben. Stellt euch vor, ihr müsst kochen und gleichzeitig den Abwasch erledigen und die Fenster putzen. Irgendwie geht das schon, aber ihr werdet überfordert sein, was sich im Endergebnis wiederspiegeln wird. (An alle Technik-Begeisterten.. es soll sich nur um eine Veranschaulichung handeln, mir ist die stark vereinfachte Erklärungsweise bewusst)

 

Kurz und knapp: Der Paarpreis dieses Models liegt bei rund Fr. 6000.- (inkl. Aktivmodul). Für dieses Geld bekommt der Käufer eine sensationelle Box. Beachtet hierbei, dass die Endstufen bereits integriert sind und nicht noch separat gekauft werden müssen, was den Gesamtpreis wiederum ein wenig relativiert! Ihr kriegt also nicht nur die Box, sondern auch gleich passende, sehr agile und kräftige Endstufen dazu!

Aktive Ansteuerung

So schön und gut die beiden Lautsprecher auch sind, ist dies noch bei weitem nicht alles, was diese interessant macht.

 

Jetzt müsst ihr gut aufpassen, denn was SA da bietet ist der absolute Wahnsinn!

 

Also, ihr habt euch beispielsweise für die Legend 40 entschieden und diese auch gleich als Aktiv geordert.

Nun stellt sich die Frage, wie ihr eure Musik nun zu den Lautsprechern kriegt.

 

Eine Möglichkeit beispielsweise ist die NAD C165 Vorstufe. Diese bietet eine ganze Menge an Anschlüssen, alles im klassisch analogen Bereich. Dieses Gerät richtet sich an diejenigen welche noch diverse Zuspielgeräte wie CD-Spieler, Plattenspieler, Streamer ect. besitzen. Klanglich ein geniales Teil, mit welchem die Lautsprecher sehr gut angesteuert werden. Auf musikalischer Ebene ist die C165, wahlweise auch als Rowen Swiss Edition eine geniale Vorstufe.

Nun kann man auch einen Schritt weiter gehen und beispielsweise anstelle des NAD C165 einen deutlich hochwertigeren NAD M12 oder Rowen PRE einsetzen. Diese Modelle bieten euch deutlich mehr "Musik" und heben die Güte der Lautsprecher um eine, zwei Stufen an. Von den Möglichkeiten sind diese Geräte dem bereits erwähnten NAD sehr nahe (im Grossen und Ganzen..). Seid euch einfach bewusst, dass die Wahl der Vorstufe das gesamte Klangerlebnis enorm beeinflusst. Es lohnt sich, hierbei etwas tiefer in die Tasche zu greifen!

 

Eine weitere Möglichkeit bietet, wie ich es im ersten Test auch verwendet hatte, der Bluesound Node 2 Streamer. Dieser zielt mit seiner Funktionalität natürlich deutlich auf "Modern" ab. Streaming, Internetradio, Netzwerkplayer und die Möglichkeit (immerhin) ein externes Gerät anzuschliessen, lassen diese Option etwas minimalistisch daher kommen. Klanglich betrachtet ist das schon gut, aber hat definitiv Potential nach oben!

Achtung, versteht mich nicht falsch, der Node 2 ist ein geniales Gerät mit sehr guten musikalischen Merkmalen, jedoch kommen diese erst mit einer guten Vorstufe so richtig zur Geltung. Also wenn ihr stolzer Besitzer eines Node 2 (oder auch Node 1) sind, kein Grund zur Panik!

 

Ich selbst bevorzuge hier ganz klar eine klassische Vorstufe! Getestet habe ich die Lautsprecher mit dem NAD M12, dem Rowen Absolute PRE, der Project Audio Pre Box RS Digital und der Project Pre Box DS2 Analogue. Mein Favorit ist hier ganz klar der NAD M12. Klar, diese Vergleiche sind nicht ganz fair, da die Pre Box DS2 Analogue "nur" Fr. 469.- kostet und für die M12 10x mehr hingeblättert werden muss! Erstaunlich gut, vorallem in Anbetracht des Preises, schneidet die Pre Box RS Digital ab! Für Fr. 1390.- ist diese sehr interessant, sei es vom Klang, den Anschlüssen und der Grösse.

Lösung oder Kompromiss?

Wie bereits zu Beginn erwähnt, bietet SA selbst eine innovative Lösung.

 

Was, wenn ihr eure SA Legend 40 Aktiv kabellos betreiben könnt? Klar, Strom wird immer benötigt, aber die Verbindung von Musiksystem zum Lautsprecher entfällt?

 

Was, wenn ihr einen tollen Streamer hättet, welcher zugleich diverse Anschlussmöglichkeiten für weitere Geräte besitzt?

 

Was, wenn dieser Streamer Hi-Res mit bis zu 24bit / 96 kHz verarbeiten und auch in dieser Qualität an die Lautsprecher übermitteln kann?

 

Was, wenn dieser Streamer sich mit Apple und Android Geräten gleichermassen versteht?

 

Das wäre doch perfekt...

 

 

 

Bislang haben wir nur über "was wäre wenn" gesprochen.

Doch wechseln wir mal von "was wäre wenn" zu "hier habt ihr"!

 

Diese tolle weisse Kiste beinhaltet ein Gerät von SA, welches all eure Wünsche erfüllt.

 

Gleich mit der Tür ins Haus fallen: Der Inhalt dieser Kiste kostet Fr. 990.-

Lasst euch von dieser Zahl nicht beirren, sondern liehst munter weiter...

 

 

Nebst einer minimalistischen Nachtlektüre sprang mir folgendes Zubehör beim öffnen des Kartons entgegen.

 

Zum einen ein Netzteil mit verschiedenen Steckern. Als an alle, die in die USA oder nach England auswandern wollen: Ihr braucht keine Adapter zu kaufen!

 

Eine stylische Fernbedienung mit Batterien und LED Anzeige liegt noch bei. Beim herausnehmen war ich gleich positiv überrascht. Die Fernbedienung ist leicht, hat sehr wenig Tasten und ist übersichtlich, da steigt die Freude gleich nochmals an.

 

Und natürlich der Hub ist mit dabei..

 

Et voilà, da ist er, der SA Hub.

Von vorne eine nüchterne Erscheinung, kaum nennenswert Doch die Rückseite lässt etwa erahnen, was in diesem kompakten Kasten steckt.

 

Also, zum einen besitzt diese Maschine einen analogen RCA Anschluss für, wie könnte es anders sein, analoge Geräte. Beispielsweise könnte sogar ein Plattenspieler (mit zusätzlichem Phono-Pre-Amp) angeschlossen werden!

Gleich daneben befinden sich drei digitale Toslink, umgangssprachlich auch optische Anschlüsse. BluRay Player, Set-Top Box, Spielekonsole.. alles integriert.

Doch das ist noch nicht alles. Auch ein ARC (Audio Return Chanel) fähiger HDMI, sowie ein digital Coax Anschluss dürfen nicht fehlen. 

Für alle musikserverbetreibenden unter euch wurde dem Gerät auch ein USB Typ B Anschluss und eine analoge 3.5mm Klinke spendiert.

 

Der USB Anschluss ganz rechts hingegen ist lediglich für Service, hat also für euch keine grosse Bedeutung.

 

 

Na, habe ich zu viel versprochen?

Die Fernbedienung zeigt euch mit schlichten weissen LED-Leuchten den aktuellen Eingang und die Lautstärke an.

 

Nebst dem Lautstärkeregler und der Muting-Taste befinden sich noch Bedienelemente zum Starten und Stoppen, sowie zum skippen der Stücke auf dem leichten Stück Plastik (leider)

 

Die Aufmerksamen unter euch haben vielleicht bereits gesehen, dass sich bei den Eingängen noch eine LED befindet, welche mit "Steam" beschriftet ist..

 

Genau, dieser Hub beinhaltet verschiedene Möglichkeiten, eure Musik zu streamen, dazu aber später mehr..

Die Installation

Nun, ich bin kein Freund von Bedienungsanleitungen, deshalb probiere ich lieber gleich mal aus, als dass ich Zeit mit Papier verschwende.

 

Als erstes hab ich natürlich die Batterien in die Fernbedienung gelegt, den Hub und die Lautsprecher ans Stromnetz angedockt und beobachtet, was da passiert.

 

Als erstes aufgefallen ist, dass die Lautsprecher schnell vorbereitet sind.

Sobald diese am Stromnetz hangen, leuchtet auf der Rückseite ein LED mit der Position des Lautsprechers. Ab Werk wird "Front Left" angezeigt. Durch einen Druck auf den mittleren Knopf am Rückpanel kann zwischen Front Left und Front Right gewechselt werden.

 

Um nun die Lautsprecher mit dem Hub zu verbinden, muss mann für ca. 2 Sekunden den "Connect"-Knopf auf der Rückseite der Boxen betätigen. Eine Status-LED beginnt zu blinken. Als nächstes muss noch die "Pairing" Taste an der Rückseite des Hub getätigt werden und innert wenigen Sekunden ist der Vorgang abgeschlossen.

Nun nur noch das Ganze mit dem zweiten Lautsprecher wiederholen.

 

Um nun die Fernbedienung verwenden zu können, hab ich doch kurz in der Anleitung spicken müssen. Wobei das Wort "Anleitung" ist da etwas übertrieben. Dem Hub beiliegend ist ein A4 Blatt, alles in englisch.. Für mich kein Problem, aber da hätte ich mir doch etwas mehr gewünscht...

 

Wie auch immer, um die Fernbedienung verbinden zu können, muss der Pairing-Knopf für 6 Sekunden gedrückt werden. Sobald die LED an der Gerätefront zu blinken beginnt, kann auf der Fernbedienung ein beliebiger Knopf gedrückt werden. Das war's.. einfacher als gedacht..

 

 

Als nächstes solle man "Google Home" auf sein Smart-Gerät laden. Dies würde benötigt, um den Hub einzurichten. Sind wir mal gespannt..

Übrigens, der Hub verfügt über Google Cast und Apple Air-Play. Jedoch steht ausdrücklich, dass die Google Home App auch bei Apple Geräten benötigt wird.

 

Google Home Gebastel

Zugegeben, ich habe bislang keine grossen Erfahrungen mit Google Home gesammelt.

Also wage ich mich mal an dieses Projekt und lade mir das App auf mein Android Smartphone.

 

Als dieses installiert war, sollte ich in den Netzwerkeinstellungen den SA Hub suchen. Tatsächlich, da ist ein neues WLAN Netzwerk erschienen. Schnell damit verbinden und zurück ins Google Home App um den Hub zu integrieren.

 

Dies gestaltete sich jedoch anfangs zu einer kleinen Geduldsprobe. Sicherlich fünf Versuche und einige Schweissperlen (und vielleicht auch Kraftausdrücke) später kam eine Meldung, dass nun ein Testton abgespielt werde. Die Frage "haben Sie den Ton gehört" musste ich jedoch mit "Wiederholen" beantworten, da ich schlicht und einfach nichts hörte.

Wieder viele Versuche später klickte ich dann halt mal auf "Ja", auch wenn halt gelogen. Doch siehe da - es funktioniert!

Innerhalb des Google Home App kann man nun den Hub konfigurieren, umbenennen und so weiter...

 

Da ich jedoch ein wenig an mir zu zweifeln begann, hab ich die Lautsprecher und den Hub komplett in die Werkseinstellung zurück gesetzt, das Google Home App mit allen im Zwischenspeicher befindenden Daten gelöscht und die gesamte Installation erneut versucht.

 

Diesmal hat alles beim ersten Versuch funktioniert, so wie es die Anleitung vorsieht. Leider weiss ich nicht, was da beim ersten mal alles schief gelaufen ist. Ich denke mal, da war ich einfach zu schnell und hab zuviel rumgepröbelt. Ich möchte diese Versuche nicht in ein Fazit integrieren.. ist jetzt auch egal, es funktioniert!

Die Streaming-Möglichkeiten

So, das System war nun eingerichtet und bereit zum Test. Als erstes hab ich gleich "TuneIn", den meisten wohl bekannt, geöffnet und hab den erstbesten Radiosender angewählt. Dieser lässt sich ohne grosse Umwege schnell und einfach via WLan verlustfrei (ja gut, bei 128kbs MP3 nicht sooooo relevant) auf den Hub streamen.

Als nächstes öffnete ich Tidal, wählte da meine Playliste mit HiRes Dateien an und spielte diese ab. Auch hier wieder ein Kinderspiel.

Die Musikdatei ist in 24bit/96 kHz aufgelöst, genau so wird diese auch auf den Hub, respektive die Lautsprecher übertragen. Klingt schon ganz ordentlich!

 

Das selbe habe ich dann noch auf der Google Play Music App versucht. Auch hier nichts neues, genau das selbe Ergebnis, zumindest was die Handhabung betrifft. Die Musikqualität war im Vergleich zu Tidal schon deutlich niedriger.

 

Öffnet ihr während der Wiedergabe die Google Home App, habt ihr eine einfache und übersichtliche Fernsteuerung für das System. Macht schon Spass und vorallem, es ist EINFACH zu bedienen.

 

Als nächstes und auch vorerst als letztes kam dann noch das Apple IPad Mini der ersten Generation zum Zuge.

Auf den Download von Google Home habe ich vorerst mal verzichtet, da ja der Hub bereits eingerichtet ist. 

Der SA Hub erschien sofort in der AirPlay Auswahl und liess sich schnell und einfach verbinden.

 

Cool ist natürlich, dass nun die Musik von nahezu jeder Online-Quelle wiedergegeben werden kann, somit auch aus Youtube. Nun fragt ihr euch sicherlich, was Youtube hier verloren hat.. Nun.. Ich selbst höre keine Musik via Youtube, aber ab und an ein Video und da den Ton besser als vom Tablet erklingt, ist doch das auch in Ordnung.

 

Aufgefallen ist mir jedoch, dass ab und an, wenn ich einen neuen Stream gewählt oder ein Gerätewechsel vollzogen hatte, es relativ lange dauerte, bis die Musik ertönte. Zudem kam es drei mal vor, dass zuerst nur der rechte und mit ca. fünf Sekunden Verspätung dann auch der linke Lautsprecher ertönte.

 

Ich möchte diese Punkte jedoch nicht direkt dem System anheften.. Ich habe nicht das schnellste und beste WLan Netz und denke mal, dass das dich massgeblich beteiligt ist. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich das System noch mit einem anderen Router konfigurieren. Ich gehe schwer davon aus, dass dann auch diese Schönheitsfehler behoben sein werden. Mein aktueller Router hat auch ab und an seinen eigenen Willen an anderen Geräten gezeigt.

Fazit

Mein Fazit zu den SA Legend ist relativ einfach und schnell erklärt.

 

Die kleinen Legend 5 kosten als Paar Fr. 1780.-, die Legend 40 Fr. 3580.-, jeweils in der passiven Variante.

 

Die Legend 5 klingt sehr kräftig und dennoch schön Aufgelöst. Mir persönlich gefällt das Design, wie auch die Verarbeitung sehr gut. Falls Sie auf der Suche nach einem guten Regal-Lautsprecher sind, welcher klanglich und optisch etwas hergibt, ist die Legend 5 sehr interessant. In einer Preisklasse von Fr. 1200.- bis Fr. 2000.- (Paarweise) zählen diese sicherlich zu den Top-Favoriten. Für Musikenthusiasten, welche Konzert-feeling erleben möchten, rate ich hingegen eher etwas tiefer in die Tasche zu greifen und die Rowen M8

(Fr. 3180.- / Paar) ins Auge zu fassen.

Das Preis-/Leistung Verhältnis würde ich als "Gut" bezeichnen. 

 

Die Legend 40 als Passivlautsprecher ist sicherlich interessant. Auch hier zählt nebst dem Klang die Verarbeitung und das schlichte Design. Hierbei muss ich jedoch auch erwähnen, dass ich mir wohl eher die Rowen S4 kaufen würde, da diese der Musik doch mehr Raum und Bühne bietet. Die Rowen S4 liegen preislich auch nicht weit weg, das Paar ist ab Fr. 3980.- erhältlich.

 

Mit Abstand am interessantesten jedoch finde ich die Kombination der Legend 40 Aktiv und dem Hub.

Dieses System bietet für rund Fr. 7000.- alles, was das Herz begehrt. Dank den im Lautsprecher integrierten Verstärkern wird die Box sehr präzise kontrolliert und spielt filigrane, wie auch kräftige Klänge ohne Mühe.

Der Hub bietet genügend Anschlussmöglichkeiten für weitere Geräte. Betrachtet man den Preis des Hubs und vergleicht diesen mit einem Musiksystem, sind die Anschaffungskosten von Fr. 990.- gar nicht mal so wild.

 

Falls jedoch ein Musiksystem vorhanden ist, kann die Legend 40 auch in der aktiven Bestückung verwendet werden, insofern euer Vor- oder Stereoverstärker über einen PRE Out Anschluss verfügt.

 

Zusammengefasst erhält man ein sehr modernes auf Streaming ausgelegtes Musiksystem.

Wer sich hingegen mit klassischen Musiksystemen, bestehend aus Verstärker, CD-Spieler, ggf. Streamer, Plattenspieler usw. wohler fühlt, wird sich wohl auch hier eher andersweitig umschauen.

 

In der Preisklasse von Fr. 7000.- kann ich euch tolle Alternativen bieten!